Steckbrief: Der Cocker Spaniel
Basiswissen
Der moderne Cocker Spaniel ist vor allem das Ergebnis der Zucht in England, daher auch sein vollständiger Name „English Cocker Spaniel“. Ende des 19. Jahrhunderts wurde er als eigenständige Rasse anerkannt - tatsächlich begleitet er wohl die Menschen bei der Jagd bereits seit mehreren Jahrhunderten.
In Bildern, Kupferstichen und Überlieferungen werden Hunde beschrieben und dargestellt, die in ihrer Arbeitsweise und in ihrem Charakter eindeutig auf den Cocker Spaniel hinweisen. Diese Darstellungen reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück. In mehreren Stücken William Shakespears taucht zudem vermehrt die Bezeichnung „Spaniel“ auf, was als Indiz für die Verbreitung und Beliebtheit dieses Hundes zu dieser Zeit gilt. Auch gibt es zahlreiche Darstellungen berühmter Maler, in denen die Vorfahren des Cocker Spaniels abgebildet sind. Dürer, Rubens, Rembrandt und viele andere haben mit ihren Werken die Beliebtheit dieser Rasse eindrücklich dokumentiert.
Ein gesunder Cocker misst ungefähr gleich viel vom Widerrist zum Boden wie vom Widerrist zur Schwanzwurzel. Das durchschnittliche Maß der Hunderasse liegt dabei zwischen 38 und 41 cm. Sein Fell ist glatt, glänzend und ausgesprochen seidig. Die Farbe ist nicht genau definiert, da English Cocker in verschiedenen Farben vorkommen. Bei einfarbigen Tieren ist Weiß - außer an der Brust - gemäß Rassestandards allerdings nicht erlaubt. Das auffälligste Merkmal des im Schnitt 14 Jahre alt werdenden Tieres sind jedoch die tief angesetzten und langen Hängeohren.

Mensch und Cockerspaniel – das Zusammenleben mit dem Familienhund
Mit seiner überschäumenden Art und der kompakten und doch agilen Körperform ist der English Cocker Spaniel als Familienhund gut geeignet. Allerdings sollten Sie vor einer Anschaffung bedenken, dass seine Wurzeln diejenigen eines Jagdhundes sind und er daher alles andere als ein langweiliger Stubenhocker ist. Denn ursprünglich wurde der Cockerspaniel zur Jagd auf Waldschnepfen gezüchtet. Dem Bewegungsdrang des Hundes können Sie zum Beispiel mit ausgiebigen Spaziergängen nachgehen oder indem Sie den Hund zum Apportieren oder Schwimmen animieren. Ursprünglich wurde er als Stöberhund zum Aufspüren von Geflügel und Niederwild verwendet. Daher ist beispielsweise die Bellfreudigkeit eine rassespezifische Eigenschaft, welche bei der Haltung in Wohnungen beachtet werden sollte. Der Cocker Spaniel begeistert nicht nur als Familien- und Jagdhund, sondern auch als Diensthund. Grundsätzlich gilt also, dass sich das Zusammenleben mit diesem quirligen Vierbeiner durchaus als sehr angenehm gestalten kann. Dafür müssen Sie aber seinen individuellen Charakter zu schätzen wissen und die Erziehung entsprechend darauf abstimmen.

Charakter und Erziehung des Cocker Spaniels
Das Wesen des Cocker ist von seiner fröhlichen, anhänglichen und temperamentvollen Art geprägt. Die Tiere sind aber auch sehr sensibel und können zuweilen ihren eigenen Kopf entwickeln. Wenn dem Tier etwas nicht gefällt, sollten sie mit Sturheit rechnen. Daher ist im Bereich der Erziehung Konsequenz geboten. Damit ist aber keinesfalls hartes Durchgreifen gemeint, sondern das Setzen und konsequente Einhalten von Regeln. Denn nehmen Sie diese nicht ernst, wird wiederum ihr Hund Sie nicht ernst nehmen und auf stur schalten. Wird dieser Grundsatz jedoch beherzigt, ist dieser intelligente und lernwillige Hund ein treuer, ergebener und fröhlicher Begleiter.
Gesundheit und Ernährung
Gesundheitlich anfällig zeigt sich der English Cocker besonders im Bereich der Ohren. Das kongenitale Vestibularsyndrom ist eine Erbkrankheit des Innenohrs, die zu Gleichgewichtsstörungen und unter Umständen zu Taubheit führen kann. Manche Tiere können zudem von der sogenannten „Cockerwut“ betroffen sein. Dabei handelt es sich um spontan auftretende aggressive Wutanfälle mit anschließender Erschöpfung. Diese Krankheit ist vermutlich genetisch bedingt. Die Tiere weisen darüber hinaus einen verstärkten Hang zu Übergewicht auf. Neben viel Bewegung und Beschäftigung sollten Sie daher auf die richtige Ernährung achten. Züchter empfehlen das Teil-BARFen, also eine Mischung aus Trockenfutter und biologisch artgerechtem rohen Futter in Form von Fleisch.
Pflege
Die Pflege des Cocker Spaniels gestaltet sich relativ zeitintensiv. Das gilt vor allem für die Fellpflege der Hunderasse. So sollte das Fell fast täglich durchgebürstet werden und nach Spaziergängen auf Kletten, Flora und Ungeziefer untersucht werden. An Rücken, Bauch und Ohren kann es – je nach Bedarf – auch getrimmt werden. Außerdem sollten Sie speziell die Ohren aufgrund der Krankheitsanfälligkeit einmal pro Woche untersuchen und mit einem speziellen Ohrenreiniger säubern.
Wussten Sie schon...?
Genau wie bei der englischen Sprache und ihren zwei großen Dialekten gibt es auch beim Cocker eine Differenzierung zwischen English und American Cocker Spaniel. Der amerikanische Bruder ist hierzulande jedoch nur selten zu sehen. Dabei unterscheiden sich die englischen und amerikanischen Rassenvertreter lediglich äußerlich: Letzterer hat eine etwas kleinere Statur mit einem üppigeren Fell. Seit 1930 werden die beiden Hunderassen getrennt gezüchtet. Zur Hochzeit schenkte Prinz William seiner Kate übrigens auch einen English Cocker Spaniel, „Lupo“, den sie allerdings aus nicht bekannten Gründen wieder abgeben musste.
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