Siamesische Kampffische
Anmutig: der Siamesische Kampffisch
Siamesische Kampffische – der lateinische Name lautet Betta splendens – lieben das warme Wasser. Am wohlsten fühlen sie sich bei Temperaturen von 24 bis 30 °C und einer mäßigen Strömung. Worauf du bei der Haltung im heimischen Aquarium außerdem achten musst, erfährst du hier sowie bei deinem ZOO & Co.-Fachmarkt vor Ort!
Nur Einzelhaltung bei Siamesischen Kampffischen?
In ihrer Heimat Thailand gehören langsam fließende oder stehende Gewässer wie Reisfelder oder Tümpel zu den Biotopen, in denen sich die Siamesischen Kampffische (Betta splendens) wohlfühlen. Die Männchen sind untereinander sehr aggressiv und bekämpfen andere Männchen manchmal bis zum Tod. In kleinen Becken sollte man Männchen und Weibchen getrennt halten, da die Männchen auch sehr ruppig mit weiblichen Artgenossen umgehen können. Die Einzelhaltung ist bei Siamesischen Kampffischen also auf jeden Fall erforderlich für ein langes Leben.
Bis zu drei Jahre können sich Liebhaber der Aquaristik an ihrem Siamesischen Kampffisch erfreuen. In größeren Aquarien sind Siamesische Kampffische anderen Fischen gegenüber sehr friedlich. Für die Vergesellschaftung eignen sich vor allem nicht zu kleine oder räuberische Fische. Fischarten, die gelegentlich mal an den langen Flossen zupfen könnten, wie zum Beispiel verschiedene Barben, sollte man nicht mit den Betta splendens vergesellschaften.
Aussehen und Zuchtformen des Siamesischen Kampffisches
Siamesische Kampffische erreichen eine Länge von bis zu 7 cm. Die Geschlechter unterscheidet man bei den vielen verschiedenen aus der Zucht hervorgegangenen Formen an den deutlich größeren Flossen der Männchen. Bei der Wildform der Betta splendens ist dieses Merkmal nicht so extrem ausgeprägt.
Bei den Zuchtformen des Betta splendens unterscheidet man hauptsächlich nach den Flossenformen – hier gibt es beispielsweise Long und Short Tail Kampffische, bei denen der Name bereits Auskunft über die Flossenlänge gibt. Zudem gibt es den Crowntail-Kampffisch, bei dem die Flossen den Zacken einer Krone ähneln, wenn der Fisch seine Flossen aufstellt. Eine weitere Zuchtform ist der Halfmoon-Kampffisch, dessen Flosse in aufgestellter Form wie ein Halbmond aussieht.
Anforderungen an das Aquarium
Die Haltung eines Siamesischen Kampffisches bedarf eines angemessen eingerichteten Aquariums. Ein einzelner Betta splendens kann bereits in einem kleinen Aquarium ab 20 Litern gehalten werden, doch größer ist in jedem Fall immer besser. Ein geräumiges Becken bietet mehr Möglichkeiten zur Gestaltung und fördert das Wohlbefinden des Fisches.
Die Einrichtung des Beckens sollte dem natürlichen Lebensraum des Kampffisches nachempfunden sein. Setze im Aquarium auf eine üppige Bepflanzung, sodass die Fische viele Möglichkeiten zum Verstecken haben. Jedoch sollten nicht so viele Schwimmpflanzen eingesetzt werden, dass die Siamesischen Kampffische kaum noch freie Bereiche an der Wasseroberfläche zum Atmen vorfinden. Denn die Süßwasserfische zählen zu den Labyrinthfischen, die neben ihrer Kiemenatmung auch über das Labyrinthorgan atmosphärischen Sauerstoff aufnehmen können. Die Pflanzen dienen nicht nur als Verstecke, sondern auch zur Aufrechterhaltung der Wasserqualität, indem sie Nährstoffe aufnehmen und Sauerstoff produzieren. Außerdem sollte im Aquarium eine moderate Strömung herrschen, die durch einen Filter erzeugt wird.
Die Wasserqualität ist ein wichtiger Faktor für die Gesundheit des Kampffisches. Das Süßwasser sollte weich bis mittelhart sein und einen pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 aufweisen. Regelmäßige Wassertests helfen dabei, die Wasserwerte im optimalen Bereich zu halten. Einmal wöchentlich sollte ein Teil des Wassers gewechselt werden, um die Ansammlung von Schadstoffen zu vermeiden.
Die Temperatur des Wassers spielt für die Fische ebenfalls eine wichtige Rolle, idealerweise sollte sie zwischen 24 und 28 Grad Celsius liegen. Eine Aquariumheizung ist oft notwendig, um diese Temperatur konstant zu halten, besonders in kühleren Klimazonen.
Ernährung und Fütterung
Betta splendens sind von Natur aus Fleischfresser, was bedeutet, dass das Fischfutter vorrangig aus proteinreichen Nahrungsquellen bestehen sollte. Hochwertiges Futter speziell für Kampffische ist in Form von Granulat oder Flocken im Aquaristik-Handel erhältlich. Um Abwechslung zu bieten und den natürlichen Fressgewohnheiten gerecht zu werden, kannst du dieses Grundfutter mit Lebend- oder Frostfutter wie Mückenlarven, Daphnien oder Artemia ergänzen.
Die Fütterung der Betta splendens sollte kontrolliert erfolgen, um Überfütterung und damit verbundene Wasserqualitätsprobleme zu vermeiden. Als Faustregel gilt: ein- bis zweimal täglich füttern, wobei die Futtermenge so bemessen sein sollte, dass sie innerhalb von ein bis zwei Minuten vollständig gefressen wird. Beobachte das Fressverhalten deines Kampffisches und passe die Futtermenge entsprechend an, um sicherzustellen, dass er weder hungert noch überfüttert wird.
Zucht des Siamesischen Kampffischs
Zur Vorbereitung auf die Zucht solltest du ein spezielles Zuchtbecken einrichten. Dieses sollte ruhig stehen, eine moderate Beleuchtung haben und mit feinfiedrigen Pflanzen oder speziellen Laichhilfen ausgestattet sein, an denen das Männchen sein Schaumnest bauen kann. Die Wassertemperatur sollte leicht erhöht werden, idealerweise auf etwa 28 Grad Celsius, um die Paarungsbereitschaft der Fische zu fördern.
Wenn sich das Männchen fortpflanzen möchte, baut es ein Schaumnest, lockt das Weibchen darunter und paart sich dort mit ihm. Die Fortpflanzungsaktivität kann sich über mehrere Tage erstrecken. Die abgelegten Eier, die teilweise zum Bodengrund sinken, werden vom Männchen gesammelt, in das Schaumnest gespuckt und sorgfältig bewacht.
Nach der Eiablage sollte das Weibchen aus dem Becken entfernt werden, da das Männchen die alleinige Pflege des Nachwuchses übernimmt. Es bewacht das Schaumnest und trägt abfallende Eier zurück ins Nest. Nach etwa 24 bis 36 Stunden schlüpfen die Jungfische. Dann sollte auch das Männchen entfernt werden, um Kannibalismus zu vermeiden.
Aufzucht der kampfeslustigen Labyrinthfische
Die jungen Kampffische schwimmen nach circa vier Tagen frei im Aquarium und fangen nach weiteren zwei Tagen an zu fressen. Die Aufzucht erfolgt in der Anfangsphase mit frisch geschlüpften Artemia-Krebsen. Spätestens jetzt sollte das Männchen unbedingt aus dem Aquarium entfernt werden. Je nach Fütterung können die Tiere nach zwölf Monaten ausgewachsen sein.